Northvolt plant gigantische Batteriezellenfabrik in Schleswig-Holstein
Batterie-Gigafactory Schleswig-Holstein – Der schwedische Batteriehersteller Northvolt hat angekündigt, eine Batteriegigafactory für Elektroautos im Norden Deutschlands zu bauen.
Die Fabrik soll in der Stadt Heide, etwa hundert Kilometer nordwestlich von Hamburg, entstehen und bis zu 3000 Arbeitsplätze schaffen.
Sowohl das Land Schleswig-Holstein als auch die Bundesregierung haben ihre Unterstützung zugesagt, allerdings steht die Förderung noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die EU-Kommission.
Bei Zustimmung könnte Northvolt Subventionen von bis zu 500 Millionen Euro erhalten und insgesamt 3 bis 5 Milliarden Euro in das Projekt investieren.
Die geplante Fabrik soll ein Produktionsvolumen von 60 Gigawattstunden erreichen und somit etwa eine Million Elektrofahrzeuge mit Batteriezellen versorgen können.
Schritt in Richtung Energiewende
Das Projekt ist ein wichtiger Schritt in Richtung Energie- und Verkehrswende und könnte die deutsche Autoindustrie deutlich stärken.
Die Realisierung des Projekts geriet in Gefahr, da Northvolt in Erwägung zog, auch in den USA zu investieren.
Dort werden Firmen, die vor Ort produzieren, aufgrund des Inflation Reduction Acts großzügig subventioniert.
Die Nachricht von der geplanten Batterie-Gigafactory in Schleswig-Holstein hat auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erfreut.
Er betont die Bedeutung des Projekts für die Energiewende und den Verkehrssektor und sieht darin eine Chance zur Schaffung zahlreicher Arbeitsplätze.
Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigt, dass noch in diesem Jahr alle notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, um den Bau der Fabrik zu ermöglichen.
Die Produktion der Batteriezellen soll dann im Jahr 2026 starten.
Northvolt Hintergrund – Batterie-Gigafactory Schleswig-Holstein
Northvolt ist ein schwedisches Unternehmen, das sich der Herstellung von High-Tech-Lithium-Ionen-Batterien widmet.
Hinter dem Unternehmen stecken zwei Branchenschwergewichte: Peter Carlsson, ehemaliger Supply-Chain-Chef von Tesla, und Paolo Cerruti, ehemaliger Vice President von Aerojet Rocketdyne.
Der Fokus von Northvolt liegt auf der Produktion von Batterien für den Einsatz in Elektrofahrzeugen. Unterstützt wird das Unternehmen von Investoren wie Goldman Sachs, Volkswagen und BMW.
Die Idee zur Gründung von Northvolt entstand aus der Erkenntnis, dass die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien immer noch in Asien dominiert wird. Laut Carlsson macht das nur begrenzt Sinn, da Europa zum einen eine führende Rolle spielt, wenn es um Nachhaltigkeit und Umweltschutz geht, zum anderen aber auch ein enormer Markt für Elektrofahrzeuge ist. Northvolt hat daher beschlossen, eine eigene Fabrik in Skellefteå, Nordschweden, zu errichten. Das Werk soll eine Kapazität von bis zu 32 GWh haben und bis zu 2.500 direkte Arbeitsplätze schaffen.
Northvolt hat seit seiner Gründung im Jahr 2016 bereits eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Im September 2017 erhielt das Unternehmen eine Finanzierung von 52,5 Millionen US-Dollar von Investoren wie Goldman Sachs, IVA, Vinnova und mehreren Einzelpersonen. Im April 2018 wurde dann die Entscheidung getroffen, das Werk in Nordschweden zu errichten. Die Bauarbeiten begannen im Oktober 2018. Im Dezember 2019 gab das Unternehmen bekannt, dass es eine Finanzierungsrunde in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar abgeschlossen hatte. Dabei wurde Northvolt mit 3,5 Milliarden US-Dollar bewertet, was es zum wertvollsten europäischen Start-up in der Branche macht.
Northvolt hat sich zum Ziel gesetzt, das nachhaltigste Batterieunternehmen der Welt zu werden. Das Unternehmen hat im Hinblick auf die Nachhaltigkeit hohe Standards gesetzt. Es plant, seine Lithium-Ionen-Batterien aus recycelten Materialien herzustellen und den gesamten Produktionsprozess mit erneuerbarer Energie zu betreiben. Auch die Transportwege sollen so kurz wie möglich gehalten werden, um den CO2-Ausstoß zu minimieren.
Northvolt hat bereits zahlreiche namhafte Kunden gewonnen, darunter BMW und Volkswagen. Die Batteriezellen des Unternehmens sollen in Elektrofahrzeugen sowie in stationären Energiespeichern eingesetzt werden. Mit der steigenden Nachfrage nach Elektromobilität wird auch der Bedarf an leistungsstarken Batterien weiter zunehmen.
Batterie-Gigafactory Schleswig-Holstein – Das Unternehmen plant bis 2030 eine jährliche Produktion von 150 Gigawattstunden (GWh) an Lithium-Ionen-Batterien – genug, um mehr als eine Million Elektroautos auszurüsten oder fünf Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen. Northvolt ist auf einem guten Weg, seine Ziele zu erreichen und einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung unserer Gesellschaft zu leisten.
Ingo Noack – ich bin Chefredakteur von FirmaCo. Ich möchte Ihnen die neuesten Nachrichten aus dem Bereich Firmen Gründungen, Unternehmen erklären.