Inflation verstehen – Was hilft gegen die Inflationsrate?
Maßnahmen und Gründe, wie es zu den Rekord-Preissteigerungen kommen konnte – Inflation steigt weiter an – Wie lebt man damit?
Inflation verstehen – Das Sprichwort: „Man wirft sein Geld zum Fenster heraus“, ist für viele unfreiwillig zur bitteren Realität geworden.
Nach langer Zeit niedriger Inflation explodieren urplötzlich die Preise in Deutschland.
Allein seit April hat sich vieles verändert. Da lag die Inflationsrate noch bei 7,4 Prozent, nun, im Mai, bei satten 7,9 Prozent.
Was sind die Gründe dafür und was kann man dagegen tun?
Grund 1: Zu viel Geld
Zunächst hört sich das nicht schlecht an, doch in der Finanzwelt kann das fatale Folgen haben. Nach der Finanzkrise 2008/9, die in einer Staatsschuldenkrise auf europäischen Boden endete, konterte die europäische Zentralbank damit, indem sie den Geldumlauf ausweitete. Dieser Strategie folgten auch die US-Notenbank Fed und andere Notenbanken. Durch die Pandemie musste das zusätzlich bereitgestellte Geld für Hilfszahlungen verwendet werden.
Was man dagegen tun kann:
Die US-Fed hat bereits damit begonnen, ihre Käufe von Staatsanleihen zurückzufahren und damit das Wachstum der Geldmenge zu verlangsamen.
Außerdem beschloss sie, erstmals die Zinsen anzuheben.
Diese sind jedoch weit hinter dem Inflationsanstieg zurückgeblieben, sodass die Realzinsen nach Korrektur der Währungsabwertung weiter in den negativen Bereich vorgedrungen sind.
Die EZB will die Anleihekäufe im dritten Quartal auslaufen lassen und mit einer ersten Zinserhöhung die Ära negativer Leitzinsen beenden.
Grund 2: Engpässe durch Corona – Inflation verstehen
Im Laufe der Coronavirus-Pandemie und der Abwehrmaßnahmen wurde die Produktion mehrfach unterbrochen, entweder direkt oder als Folge von Unterbrechungen der Lieferkette. Vor allem im Dienstleistungssektor, einschließlich Tourismus, ist die Umsetzung deutlich zurückgegangen. Viele Haushalte haben mehr Geld als sonst auf ihren Konten angesammelt, da gleichzeitig die Einkommensverluste weitgehend ausgeglichen werden. Als sich die Bedingungen wieder normalisierten, wurde das Geld nachfragewirksam und begegnete Angebotsbeschränkungen wie Lieferkettenproblemen und Geschäftsschließungen. Dies gibt den Lieferanten die Möglichkeit, die Preise deutlich anzuheben.
Was man dagegen tun kann:
Da sich die indirekten Steuern in den Verbraucherpreisen widerspiegeln, kann die Bundesregierung die Inflation auch direkt dämpfen, indem sie sie senkt. Auch das steht bevor. Wenn die Mineralölsteuer von Juni bis Ende August gesenkt wird, kostet der Nahverkehr 9 Euro, die Preise an Tankstellen, Bussen und Bahnen sinken deutlich. Dadurch wird die Inflation reduziert.
Grund 3: Krieg und die damit einhergehenden Sanktionen
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine führte zu weiteren Produktionsausfällen und Unterbrechungen der Lieferkette. Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure und liefert auch verschiedene Rohstoffe in die ganze Welt. Die Preise der betroffenen Produkte sind aufgrund von Verknappungen durch Produktions- und Lieferausfälle in der Ukraine stark gestiegen. Die notwendigen Sanktionen verschärften das Problem noch mehr.
Was man dagegen tun kann:
Ein Teil des Boykotts von Russlands Lieferungen von Rohstoffen wie Öl und Erdgas hat dem boykottierenden Land großen Schaden zugefügt. Die Nachfrage nach Öl, Gas und Rohstoffen ist ziemlich starr, sodass Rohstoffe aus anderen Quellen bezogen werden müssen. Diese sind aber meist teurer, zum Beispiel beim Fracking-Gas oft teurer als russisches Gas in Pipelines. Besonders effektiv war das Embargo nicht, weil die Exporterlöse Russlands aufgrund der stark gestiegenen Weltmarktpreise für Öl, Gas und Rohstoffe eher anstiegen als sanken. Auch wenn die Inflation nicht dieses Kriterium ist: Frieden ist der beste Maßstab für Wohlstand, und das drückt sich unter anderem in einer geringeren Inflation aus.
Frieden:
Dies gilt derzeit hauptsächlich für den Ukrainekrieg, aber auch für andere Kriege und gegenseitige Rüstungen im Allgemeinen. Krieg vernichtet Werte und Upgrades müssen sich lohnen. Wenn die entsprechende Kapazität effizient genutzt wird, kann der Preis niedriger sein.
Grund 4: Spekulationen am Markt – Inflation verstehen
Neben Preiserhöhungen aufgrund starker Rohstoffknappheit gibt es auch spekulative Lieferengpässe, die zu Preiserhöhungen führen. Während der Treibstoffpreisanstieg zunächst durch einen starken Anstieg der Rohölpreise ausgelöst wurde, wurde er später teilweise von den Rohölpreisen abgekoppelt und blieb erhöht, als die Rohölpreise wieder zurückgingen. Eine ähnliche Situation wurde für Erdgas beobachtet.
Was man dagegen tun kann:
Mineralölkonzerne haben zuletzt ihre Gewinne zu Lasten der Tankstellenkunden gesteigert, was den Verdacht weckt, dass die Wettbewerbspolitik zu mild geworden ist, um den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung wirksam zu bekämpfen. Wenn es gegen synergistisches Verhalten vorgeht, könnte es die Preise und die Inflation auf Kosten der Gewinne senken.
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Ingo Noack – ich bin Chefredakteur von FirmaCo. Ich möchte Ihnen die neuesten Nachrichten aus dem Bereich Firmen Gründungen, Unternehmen erklären.