Ursachen und Verlauf einer Unternehmenskrise
Eine Unternehmenskrise entsteht nicht von heute auf morgen, auch wenn leider viele Unternehmer genau das denken. Diese falsche Wahrnehmung oder Verdrängung der Krise macht nichts besser, sondern die Probleme nur noch größer.
Strategisch falsche Entscheidungen, operativ falsch gehandelt, Veränderungen am Markt, wirtschaftlich turbulente Zeiten haben verschiedene Ursachen und eine längere Vorlaufzeit.
Doch leider werden Krisensignale oftmals ignoriert oder falsch interpretiert. Erst, wenn die Zahlungsunfähigkeit droht, merken Geschäftsführer, dass sie nicht mehr weggucken können. Doch dann ist das Kind oft schon in den Brunnen gefallen und es wird ungleich schwieriger die Unternehmenskrise zu bewältigen.
Wer die Krise rechtzeitig erkennt und aktiv wird, kann sogar gestärkt daraus hervorgehen.
Die häufigsten Gründe für eine Unternehmenskrise
Interne und externe Ursachen
Unterschieden wird zwischen internen und externen Ursachen. Externe Ursachen sind meist eine schlechte Konjunktur, sich schnell verändernde Rahmenbedingungen oder auch Naturereignisse.
Doch viel häufiger sind die internen Gründe die Ursache für eine Unternehmenskrise. Dazu gehören unter anderem falsche Entscheidungen seitens der Führungspositionen, die falsche Einschätzung der Marktentwicklung, die Missachtung neuer Wettbewerber und / oder Technologien, Mängel in der Organisation, Planung und Information und der Verlust der Kundenorientierung.
Oftmals kommen mehrere Gründe zusammen, die sich gegenseitig verstärken.
Die drei Phasen der Unternehmenskrise
Die erste Phase der Unternehmenskrise ist die strategische Krise. Die Firmenstrategie funktioniert im Wettbewerb nicht mehr. Daraus ergibt sich die zweite Phase, die Gewinne brechen ein und die Verluste werden größer. Und aus der zweiten Phase entsteht dann die dritte Phase, die Liquiditätskrise tritt ein. Finanzmittel werden knapp, die Zahlungsunfähigkeit droht, bis sie dann endgültig eintritt.
Je länger die Unternehmenskrise andauert, desto kleiner wird der Handlungsspielraum. Am Ende steht dann oft die Insolvenz.
Die Fortführungsprognose als Weg aus der Krise
Sie müssen aktiv werden!
Sobald die Unternehmenskrise sichtbar wird, müssen Sie aktiv werden.
Es gilt folgende Fragen zu klären:
- Kann das Unternehmen die Krisensituation überwinden?
- Welche Sanierungsmaßnahmen müssen umgesetzt werden?
Wie können die dafür notwendigen finanziellen Mittel sichergestellt werden?
Zur Beantwortung der Fragen lassen Sie eine Fortführungsprognose und einen Sanierungsplan erstellen. Fällt die Fortführungsprognose positiv aus, kann darauf der Sanierungsplan entwickelt werden.
Wichtig zu wissen: Banken und andere Stakeholder fordern meist einen Sanierungsplan nach IDW S6 Standard. Das Institut der Wirtschaftsprüfer hat diesen Standard entwickelt, der als rechtssicher gilt. Vor allem Banken sichern damit ihr Kreditrisiko ab, falls der Turnaround nicht gelingt.
Was passiert, wenn es keinen Weg aus der Unternehmenskrise gibt?
Die Insolvenz erkennen und rechtzeitig handeln
Lässt sich die Unternehmenskrise nicht bewältigen, tritt in der Regel die Zahlungsunfähigkeit ein. Mit Eintritt der Zahlungsunfähigkeit beginnt die Insolvenzantragspflicht. Sie haben nun 21 Tage Zeit den Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht zu stellen.
Versäumen Sie diese Frist, können Sie sich der Insolvenzverschleppung schuldig machen. Zudem droht das Risiko der Geschäftsführerhaftung.
Aber auch innerhalb des Insolvenzverfahrens gibt es unter Umständen die Möglichkeit einer Unternehmenssanierung. Rufen Sie uns an und lassen Sie sich beraten. Die Erstberatung ist kostenlos und unverbindlich. Sie gehen kein Risiko ein. Garantiert.