Selbstständig machen als Notar
Sie verfügen über ein rechtswissenschaftliches Studium und haben mehr als ein Praktikum in einer Notariatskanzlei vorzuweisen?
Weiter träumen Sie davon, Ihre juristische Expertise in die Tat umzusetzen und sich ein sicheres und hohes Einkommen zu sichern?
Dann ist der Beruf des Notars – und die, damit verbundene Selbstständigkeit vielleicht genau das Richtige für Sie!
Ihre Mandanten kommen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten doch wer ein Haus kaufen oder verkaufen will, muss dies über einen Notar abwickeln.
In unserem Artikel gehen wir auf die wichtigsten Voraussetzungen ein, die Sie als selbstständiger Notar mitbringen sollten, um erfolgsgekrönt arbeiten zu können.
Selbstständig machen als Notar: Ein umfassender Leitfaden
Der Traum von der Selbstständigkeit lebt in vielen Menschen, die in ihrem beruflichen Leben nach mehr Freiheit und Selbstverwirklichung streben. Besonders der Beruf des Notars bietet eine lukrative Möglichkeit, diesen Traum zu verwirklichen.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie sich erfolgreich selbstständig machen als Notar und welche Schritte und Strategien dabei entscheidend sind.
Warum den Schritt in die Selbstständigkeit wagen?
Die Berufstätigkeit als Notar zeichnet sich durch eine hohe Verantwortung und eine engere Bindung an rechtliche Vorgaben aus. Dennoch bietet die Selbstständigkeit als Notar zahlreiche Vorteile:
- Höheres Einkommen: Selbstständig tätige Notare haben oft ein höheres Einkommen als angestellte Notare, da sie die Gebühren für ihre Dienstleistungen selbst bestimmen können.
- Flexibilität: Sie können Ihre Arbeitszeiten und -bedingungen selbst gestalten und nach eigenem Ermessen Dienstleistungen anbieten.
- Unabhängigkeit: Als selbstständiger Notar sind Sie Ihr eigener Chef und können Ihre Geschäftstätigkeit nach Ihren eigenen Vorstellungen und Prinzipien führen.
Anforderungen und Voraussetzungen
Bevor Sie sich selbstständig machen als Notar, müssen Sie einige wesentliche Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählen:
- Juristische Ausbildung: Sie müssen ein abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften sowie das zweite Staatsexamen vorweisen können.
- Referendariat: Ein erfolgreich abgeschlossenes Referendariat und Erfahrung in notarieller Praxis sind zwingend notwendig.
- Bewerbung und Bewerbungsgespräch: Die Bewerbung um eine Notarstelle erfolgt üblicherweise bei der zuständigen Notariatskammer, häufig ist auch ein Bewerbungsgespräch vorgesehen.
- Ernennung durch die Justizbehörde: Die endgültige Ernennung zum Notar erfolgt durch die zuständige Justizbehörde. Hierbei wird darauf geachtet, dass der zukünftige Notar ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt.
Businessplan und Marktanalyse
Ein gut durchdachter Businessplan ist für eine erfolgreiche Selbstständigkeit unabdingbar. Er hilft nicht nur Ihnen, Ihre Ziele klar zu definieren, sondern ist auch bei Banken und Investoren gern gesehen. Folgende Punkte sollten in Ihrem Businessplan enthalten sein:
1. Marktanalyse
Analysieren Sie den bestehenden Markt in Ihrer Region:
- Konkurrenzanalyse: Identifizieren Sie Ihre Mitbewerber und deren angebotene Dienstleistungen.
- Zielgruppe: Bestimmen Sie Ihre potenzielle Kundschaft und deren Bedürfnisse.
- Standortanalyse: Wählen Sie einen Standort, der für Ihre Zielgruppe gut erreichbar ist und wenig Konkurrenz aufweist.
2. Finanzplan
Erstellen Sie einen detaillierten Finanzplan, der alle Kosten und erwarteten Einnahmen abdeckt:
- Anschaffungskosten: Notarielle Beglaubigungsgeräte, Büroausstattung, Software.
- Laufende Kosten: Miete, Gehälter, Versicherungen.
- Einnahmen: Gebühren für notarielle Dienstleistungen.
3. Marketingstrategie
Entwickeln Sie eine Marketingstrategie, um Ihre Dienstleistungen bekannt zu machen. Wie können Sie sich von der Konkurrenz abheben?
- Online-Präsenz: Eine professionelle Webseite und Social-Media-Profile sind unabdingbar.
- Netzwerkpflege: Knüpfen Sie Kontakte zu Anwaltskanzleien, Immobilienmaklern und Banken.
- Content-Marketing: Bieten Sie auf Ihrer Webseite wertvolle Inhalte und Blogs an, wie z.B. rechtliche Tipps und Notarservices.
Büro und Ausstattung
Ein ansprechendes Büro ist Ihre Visitenkarte und beeinflusst den ersten Eindruck Ihrer Mandanten:
- Lage und Erreichbarkeit: Wählen Sie einen Standort mit guter Verkehrsanbindung und ausreichend Parkmöglichkeiten.
- Ausstattung: Investieren Sie in hochwertige Möbel, moderne IT-Ausrüstung und notarielles Fachpersonal.
- Ambiance: Eine einladende Atmosphäre und professionelle Ausstattung sind unerlässlich.
Rechtliche und organisatorische Überlegungen
Nicht nur die juristischen und finanziellen Aspekte sind bei der Gründung einer Notarpraxis von Bedeutung. Sie sollten sich auch intensiv mit den folgenden organisatorischen und rechtlichen Punkten befassen:
1. Rechtsform wählen
Überlegen Sie sich, welche Rechtsform Ihr Unternehmen haben soll:
- Einzelnotariat: Ist die häufigste Form für Notare.
- Partnerschaftsgesellschaft: Eignet sich, wenn Sie mit anderen Notaren oder Anwälten kooperieren möchten.
2. Versicherungen abschließen
Als Notar sind Sie verpflichtet, eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen. Weitere Versicherungstypen, die sinnvoll sind:
- Betriebsversicherung: Schützt Ihr Büro und die darin befindliche Ausstattung.
- Unfall- und Krankenversicherung: Wichtig für Ihre persönliche Absicherung.
3. Berufsethik und Vorschriften
Halten Sie sich immer an die gesetzlichen und beruflichen Vorschriften:
- Datenschutz: Achten Sie auf den korrekten Umgang mit persönlichen Daten Ihrer Mandanten.
- Fortbildung: Bleiben Sie stets auf dem Laufenden und nehmen Sie regelmäßig an Fortbildungen teil.
Tipps zur erfolgreichen Mandantengewinnung
Die Akquise neuer Mandanten ist ein zentraler Bestandteil Ihrer Tätigkeit als selbstständiger Notar:
- Online-Sichtbarkeit erhöhen: Nutzen Sie SEO, um in den Suchmaschinen besser gefunden zu werden. Ein Blog auf Ihrer Webseite, der Rechtsfragen erklärt und Dienstleistungen vorstellt, kann dabei sehr hilfreich sein.
- Netzwerken: Nehmen Sie an lokalen Netzwerktreffen, Fachkonferenzen und Mitgliederversammlungen teil. Engagieren Sie sich in Berufsverbänden und -kammern.
- Empfehlungen einholen: Bitten Sie zufriedene Mandanten um Empfehlungen. Gute Arbeit spricht sich herum und bringt neue Klienten.
- Social Media Marketing: Nutzen Sie Plattformen wie LinkedIn, um Ihre Expertise zu zeigen und in Fachgruppen aktiv zu sein.
- Kundenzufriedenheit: Ein exzellenter Service und kundenfreundliche Kommunikation sorgen dafür, dass Ihre Mandanten gerne wiederkommen und Ihr Notariat weiterempfehlen.
Sich selbstständig machen als Notar ist ein anspruchsvoller, aber lohnenswerter Weg. Mit der richtigen Vorbereitung, einer durchdachten Strategie und einem klaren Fokus auf Ihre Mandanten können Sie sich in diesem Umfeld erfolgreich etablieren. Nutzen Sie die oben genannten Tipps und Checklisten, um Ihre Notarpraxis von Anfang an auf Erfolgskurs zu bringen. Verpassen Sie außerdem nicht, sich konstant weiterzubilden und Netzwerke zu pflegen, um langfristig am Markt zu bestehen.
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Selbstständig machen als Notar – Die wichtigsten Voraussetzungen
Bereits im Zuge Ihres Jurastudiums sollten Sie auf exzellente Noten achten.
Ein sehr guter Studienabschluss ebnet den Weg zur notariellen Tätigkeit, da Sie sich dafür erst qualifizieren müssen.
Da die Stellen von staatlicher Seite her begrenzt sind, kann längst nicht jeder Juraabsolvent den Weg in die Selbstständigkeit wählen.
Deshalb gilt, dass derjenige sich als Notar selbstständig machen wird, der der Beste seines Studiengangs ist.
Damit Sie sich als Notar selbstständig machen können, müssen Sie im Vorfeld eine Tätigkeit als Notarassessor ausüben.
Grundsätzlich ist es von unserer Seite her ratsam, dass Sie sich für Ihre Existenzgründung bei der Justizverwaltung Ihres Bundeslandes als Notarassessor bewerben.
Um zugelassen zu werden, muss eine fachliche und persönliche Eignung vorliegen. Der Dienst dauert in aller Regel drei Jahre.
Im Zuge dessen verweist Sie die Notarkammer an einen Notar, um Ihre Ausbildung absolvieren zu können.
Sie erlangen dadurch fundierte Einblicke ins Tätigkeitsspektrum. Sie als Notarassessor haben ferner die Aufgabe, im Kammerbezirk andere Notare zu vertreten.
Als weitere Voraussetzungen gelten das Staatsexamen mit einer Mindestnote von „vollbefriedigend“, dem abgeschlossenen Notarassessor, wie bereits erwähnt und einer Notariatsprüfung, die zwei Teilbereiche vorsieht.
Sie müssen ein umfassendes Wissen bezüglich der notariellen Tätigkeitsbereiche nachweisen können.
Die finale Ernennung zum Notar führt das Bundesministerium für Justiz durch.
Wie ist der Status als Notar?
Sie arbeiten als Notar auf selbstständiger Basis. Obgleich Sie dem Staat verpflichtet sind, sind Sie kein Beamter, also nicht beim Staat angestellt.
Sie können sich jedoch absolut auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen verlassen, die staatlich definiert wurden.
Sie üben einen Kammerberuf aus, sprich, Sie müssen Ihr Gewerbe als selbstständiger Notar nicht anmelden.
Als selbstständiger Notar können Sie jedoch nicht als freier Unternehmer firmieren. Die Preise sind festgelegt und dürfen auf keinem Fall verhandelt werden.
Sämtliche notariellen Leistungen sind gesetzlich strikt geregelt und nicht flexibel verhandelbar.
Sabine ist unsere Korrespondentin in Österreich und schreibt über Wirtschaft und Politik seit dem Jahr 2004 mit großer Leidenschaft. Das geschriebene Wort ist für mich das mitunter Schönste was ich mir vorstellen kann. So lebe ich tagtäglich meinen Traumberuf als Autorin aus.