Als Hochzeitsplaner selbstständig machen
Sie möchten zu Ihrem Traumberuf als Hochzeitsplaner „ja“ sagen?
Geheiratet wird immer, so lautet die oft zu hörende Meinung und aus betriebswirtschaftlicher Hinsicht ist dies ein Markt mit Zukunft und eine profitable Ausgangsbasis für den Weg in die Selbstständigkeit als Hochzeitsplaner.
Insgesamt handelt es sich hierbei um einen wahren Trendberuf, der sich in Deutschland die letzten Jahre zunehmend gefestigt hat.
Sie müssen allerdings bedenken, dass der Markt sehr umkämpft ist und deshalb sollten Sie eine gründliche Vorbereitung für Ihren Weg in die Selbstständigkeit treffen.
Es ist unumstritten, dass viele Paare bereit sind, ein großes Budget für den Tag ihres Lebens auszugeben, doch nicht jedes Paar wird einen Hochzeitsplaner engagieren können.
Insofern sollte die konkrete Zielgruppe angesprochen und der Markt erforscht werden.
Der Hochzeitsplaner im Überblick
Bis zum heutigen Zeitpunkt handelt es sich beim Hochzeitsplaner um keinen Ausbildungsberuf, der die formalen Voraussetzungen eher geringhält. In der Praxis zeigt sich, dass viele Hochzeitsplaner zunächst allgemeine Eventmanager waren und sich dann auf die Nische „Hochzeitsplaner“ spezialisiert haben. Wenn man so will, handelt es sich ja auch um eine spezifische Form des Eventmanagements.
Sie benötigen vor allem Skills im Eventmanagement und Organisation, um eine Hochzeit bis ins kleinste Detail zu planen und zu realisieren. Sie müssen damit rechnen, dass die Brautpaare hohe und häufig wechselanfällige Vorstellungen und Ansprüche haben, die Sie professionell umsetzen müssen.
Ohne jegliches Wissen als Hochzeitsplaner durchstarten zu wollen, ist unmöglich, auch hinsichtlich der Konkurrenz, die sehr groß auf dem Gebiet ist. Die Leistungen von Hochzeitsplanern umfassen die ganzheitliche Planung der bevorstehenden Hochzeit.
Gemeint ist der gesamte Ablauf inklusive aller Teilleistungen. Bedenken Sie nur an das festliche Ausschmücken aller Räume, der Location, Showacts, Musik und Essen (Catering).
Als Hochzeitsplaner selbstständig machen – Das Netzwerk an Kontakten
Neben guter Planung brauchen Sie vor allem ein sehr gutes Netzwerk an Kontakten, um alles zur vollsten Zufriedenheit Ihrer Kunden planen zu können. Sie benötigen gastronomische Kontakte fürs Catering, Kontakte zu ausgefallenen Bekleidungsgeschäften und Locations, sowie Musikern.
Wenn Sie vorab beim Erstgespräch schon tolle und attraktive Optionen und Leistungen anbieten können, wird sich das Brautpaar eher für Sie entscheiden, als wenn Sie erst improvisieren müssen. Letzten Endes sind die Ansprüche an einen Hochzeitsplaner extrem hoch angesetzt, da Sie als Hochzeitsplaner zirka 15 Prozent des Gesamtbudgets für sich in Anspruch nehmen.
Um sich einen guten Ruf zu erarbeiten, ist Mund-zu-Mund-Propaganda wichtig und deshalb müssen Sie versuchen, Ihre Hochzeiten so perfekt als möglich zu planen und umzusetzen. Sie sollten für jedes Problem einen Plan B parat haben.
Die Startvoraussetzungen
Wenn Sie sich als Hochzeitsplaner selbstständig machen möchten, ist die Anmeldung beim Gewerbeamt ein wichtiger und wesentlicher Schritt. Wenn Sie ein abgeschlossenes Studium absolviert haben, können Sie beim Finanzamt unter Umständen den Status des Freiberuflers im Sinne einer künstlerischen Tätigkeit erlangen. Ihr Studium sollte in Richtung Eventmanagement gehen und einen klaren Bezug zu Ihrer freiberuflichen Tätigkeit erkennen lassen.
Wenn Sie über relativ wenige Kenntnisse verfügen, sollten Sie neben einem Existenzgründerseminar auch die vorhandenen Ausbildungsmöglichkeiten nutzen, die Ihnen beispielsweise bei der IHK (Industrie- und Handelskammer) mit einem Weiterbildungskurs zum Eventmanager für Hochzeiten angeboten wird.
Auch die Europäische Kommunikationsakademie (EKA) bietet eine angesehene Qualifikationsmöglichkeit für angehende Hochzeitsplaner. Neben fachlichem und organisatorischem Wissen werden Ihnen hierbei aber vor allem betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt, die für Ihre nachhaltige Geschäftsentwicklung fundamental sind.
Neben den genannten Institutionen gibt es eine Reihe von privaten Coaches und Anbietern, die Ihnen einschlägige praxisorientierte Kurse anbieten. Sie können erstmal nebenberuflich Ihr Business gründen und als Hauptberuf sichern Sie sich Ihr Einkommen, falls es zu Anfangszeiten holprig verlaufen sollte.
Als Hochzeitsplaner selbstständig machen – Die Checkliste, bevor Sie durchstarten
Prüfen Sie zunächst, wie viele Hochzeiten überhaupt stattfinden. Das örtliche Standesamt kann Ihnen hierzu Informationen liefern. Finden Sie raus, wie viele Paare sich in der Region einen Hochzeitsplaner leisten und wie sieht es mit der Konkurrenz in Ihrer Region aus? Prüfen Sie, ob Ihr Vorhaben gewinnversprechend ist oder eher in einem finanziellen Fiasko enden könnte. Prüfen Sie zudem das Angebot der Konkurrenz, um sich strategisch zu platzieren und optimieren Sie das Angebot, finden Sie Alleinstellungsmerkmale.
Welche Leistungen bietet die Konkurrenz zu welchem Preis, Wo besteht Potential nach oben, sich besser zu platzieren mit einem individuelleren Angebot? Denken Sie bitte auch an ein zielgruppenorientiertes On- und Offlinemarketing. Zum Onlinemarketing gehört eine seo-optimierte und ansprechende Website, Landing Pages und Werbung auf diversen Plattformen und sozialen Netzwerken wie Facebook, YouTube und Instagram.
Unter Offlinemarketing können Sie sich Plakate, Flyer und Visitenkarten vorstellen. Auch Prospekte oder kleine Kataloge als Portfolio sind Ihnen da hilfreiche Helfer. Halten Sie Rücksprache mit Brautmodengeschäften in Ihrer unmittelbaren Umgebung und denken Sie daran, den Radius eventuell zu vergrößern, um noch mehr Kunden anzusprechen.
Vermeiden Sie folgende Fehler
Der größte Fehler, den Hochzeitsplaner aufgrund mangelnder Erfahrung im Managen von großen Feierlichkeiten machen, ist das unwirtschaftliche Arbeiten. Sie sollten sich einen Businessplan aufstellen, in welchem Sie Ihre einzelnen Leistungen und die zu erzielenden Einnahmen akkurat planen und kalkulieren.
Fragen Sie sich, welche laufenden Fixkosten monatlich zu decken sind und welcher Verdienst mindestens erreicht werden sollte. Überlegen Sie, ob Sie lieber im Premiumsegment Hochzeiten ausstaffieren wollen oder für den schmalen Geldbeutel. Auf diese Weise können Sie sich ein Alleinstellungsmerkmal verschaffen und sich deutlich vom Wettbewerb abheben.
Aus dem Preis ergibt sich für Ihre Brautpaare auch ein direkter Qualitätsanspruch. Der Leistungskatalog sollte deshalb fundiert und breit gefächert sein, damit Ihren Kunden auch etwas geboten wird an ihrem schönsten Tag im Leben.
Es kann auch sinngebend sein, in Ihr Leistungsportfolio Firmenevents und große Geburtstage, Taufen, Jubiläen und Konfirmationen aufzunehmen.
Autorin, und frühere Mitherausgeberin eines Modemagazins & Kindermagazins schreibt hier als Autorin über neue Medien, Marketing und Events.