Deutsche verarmen
Der Aufbau von Vermögen fällt in Deutschland immer schwerer
Armut mit Menschen, die in Deutschland leben, in Verbindung zu bringen, fällt nicht unbedingt leicht.
Zahlreiche Gruppen in Deutschland wie Geringverdiener, Alleinerziehende und Senioren sind von einem erhöhten Risiko der Verarmung betroffen.
Da die Schere zwischen Armen und Reichen immer weiter auseinanderdriftet, ist auch zukünftig keine Entwicklung abzusehen, welche der Verarmung von Teilen der Gesellschaft vorbeugen könnte.
Doch warum rückt dieses Thema immer wieder in die öffentliche Diskussion, ohne wirklich Raum für Veränderungen zu lassen.
Einer der Gründe dafür ist die Schuldfrage.
Noch immer wird armen Menschen unterstellt eine Mitschuld an der Misere zu tragen.
Warum hat diese Person nicht besser vorgesorgt oder wieso gelingt es diesen Menschen nicht sich beruflich höhere Ziele zu setzen.
Während diese Fragen zum Teil gerechtfertigt sind, ist mit den Antworten darauf nicht die Lösung dieses komplexen Problems verbunden.
Privatpersonen können sich oft nicht aus der eigenen Armut befreien
Armut ist ein Teufelskreis. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine Redensart, sondern auch eine Lebensrealität zahlreicher Personen. Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die auch bestimmten Stadtteilen stammen, sehr viel seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden oder in Onlineshops die Möglichkeit erhalten auf Rechnung zu kaufen.
Die Chancen der beruflichen Existenz als Geringverdiener zu entkommen sind somit bereits eingeschränkt. Ein weiterer Punkt umfasst die steigenden Lebenshaltungskosten. Allein die Miete macht in einigen Haushalten schon ein bis zwei Drittel des Einkommens aus.
Nach den Nebenkosten und Lebensmitteln ist der Restbetrag oft zu gering, um private Weiterbildungen zu finanzieren oder zu sparen, um zum Beispiel in einigen Jahren ein Studium beginnen zu können. Die Chance durch die eigenen Wände dem Teufelskreis zu entkommen ist durch zeitlich begrenzte Arbeitsverträge ebenfalls nicht einfach.
Junge Unternehmen erleben ebenfalls die vorhandenen Hürden
Den Sprung aus der Armut mit einer innovativen Idee oder durch die Gründung eines Unternehmens zu schaffen, war lange Zeit eine Überlegung, deren Risiken sehr gut abwägbar waren. Inzwischen ist es sehr schwierig geworden Investoren oder auch Kredite für die Umsetzung dieser Idee zu erhalten.
Die wirtschaftliche Elite in Deutschland rückt daher ebenso näher zusammen und schließt die eigenen Reihen. Als Folge ist schon heute zu betrachten, dass der Mittelstand immer mehr zu einer aussterbenden Spezies von Privatpersonen und Unternehmen gehört.
Was daraus erwächst, ist nicht nur eine schwindende Kaufkraft, sondern ebenfalls unausgeschöpftes Potenzial für neue Ideen und Arbeitsplätze, die an bürokratischen Hürden oder schlicht dem Mangel an Eigenkapital scheitern.
Die Pandemie hat eher zu einer Verschärfung der Situation beigetragen
Covid-19 kann schon heute der Liste an Gründen, die Mitschuld an der Verarmung von Menschen in Deutschland arbeiten, hinzugefügt werden. Im Lockdown waren es oft die Geringverdiener, welche die Auswirkungen der zurückgehenden Gewinne der Unternehmen als Erstes zu spüren bekommen haben. Gestärkt wurden bevorzugt große Unternehmen mit hunderten von Angestellten, während die kleinen und mittleren Unternehmen wie so oft auf sich alleine gestellt waren.
Heute das Ziel zu fassen der Armut zu entkommen, ist kein Plan mehr, der in zwei oder auch fünf Jahren zu bewältigen ist. Vielmehr müssen Menschen permanent das Risiko mit einkalkulieren, wieder abzurutschen und von vorne zu beginnen.
Dieses hohe Armutsrisiko macht es noch wichtiger, auch politisch Wege zu finden, die Eigeninitiative fördert und dafür sorgt, dass Arbeit sich in allen Berufsgruppen wieder bezahlt macht.
Ingo Noack – ich bin Chefredakteur von FirmaCo. Ich möchte Ihnen die neuesten Nachrichten aus dem Bereich Firmen Gründungen, Unternehmen erklären.