Warentransport Chaos
Die weltweite Logistik droht unter der Last in die Knie zu gehen
Der Austausch von Waren über Transporthäfen ist einer der Dreh- und Angelpunkte für den weltweiten Handel.
Die schnelle Abfertigung der eintreffenden Waren ist essenziell, um die Entstehung von Lieferengpässen zu vermeiden.
In einigen Fällen sind Verzögerungen auf äußere Faktoren zurückzuführen.
Ein Beispiel der letzten Jahre zeigt sich durch den Brexit und die Wiederaufnahme von Einfuhrkontrollen an den Grenzen.
Die aktuelle Entwicklung lässt sich dadurch jedoch nicht erklären.
Mittlerweile sind an wichtigen Containerhäfen in Asien und den USA eine steigende Anzahl von Containern zu beobachten, deren Waren noch nicht für die Abholung freigegeben wurden.
Was sich nach einem kleinen Problem anhört, ist ein Indikator für deutlich gravierendere Folgen.
Nimmt die Menge an erhältlichen Produkten ab, zeigt sich dies schon sehr bald auch in Onlineshops oder Supermärkten.
Wieder auf das Eintreffen neuer Waren warten zu müssen, könnte sich dadurch auch in Deutschland zu einer Gewohnheit entwickeln.
Notlösungen stellen für die mittel- und langfristige Planung keine Option dar
Verzögert sich die Abfertigung von Containern in Häfen um ein bis zwei Tage oder auch eine ganze Woche, stellt sich die Frage, wo eigentlich das Problem liegt? Die gesamte Logistikbranche ist heute um Schnelligkeit bemüht. Volle Regale, ein reichhaltiges Warenangebot und schnelle Lieferungen sind Tatsachen, an die sich die Verbraucher schon lange gewöhnt haben. Ein anderer Aspekt sind die Mitarbeiter in der Logistik.
Wie soll zum Beispiel ein Lastwagenfahrer bezahlt werden, der Tage auf eine Tour wartet, die schon lange abgeschlossen sein sollte. Zu glauben mit einem Anstieg der Mitarbeiter in den Häfen der sich abzeichnenden Krise entgegenzuwirken, ist ein Irrglaube.
Vielmehr ist es wichtig sich die Kapazität eines Hafens vor Augen zu führen. Wie viele Container lassen sich dort pro Tag realistisch betrachtet abfertigen und welche Grenzen sind gegeben.
Erste Händler beginnen damit, die Herstellung nach Europa zurückzuverlegen
Das Erfordernis Frachtcontainer zu verwenden, ergibt sich auch aus der Verlagerung des Herstellungsprozesses ins Ausland. Dazu gehört die Automobilbranche ebenso wie Textilhersteller und zahlreiche weitere Zweige der Wirtschaft. Die im Ausland produzierten Waren müssen natürlich auch wieder zu den Käufern in zahlreichen anderen Teilen der Welt gelangen.
Erste Unternehmen haben die Zeichen der Zeit in der Logistik erkannt und beginnen Teile des Herstellungsprozesses wieder nach Deutschland oder Europa zu verlagern.
Die Nähe macht es möglich Transportwege auf Straßen und Schienen zu begrenzen und dadurch Häfen und die dortigen Probleme zu umgehen. Ob dieses Zukunftsmodell dauerhaft eine Option für alle Unternehmen darstellt, wird die Zeit zeigen müssen.
Verbraucher müssen mit Mehrkosten für Waren rechnen
Unabhängig, welches Konzept zukünftig die Logistik von Waren bestimmt, werden sich die Käufer auf höhere Kosten einstellen müssen. Die Wartezeiten verursachen ebenso einen finanziellen Mehraufwand als die Herstellung von Waren in europäischen Ländern. Konsum muss daher zukünftig anderes interpretiert werden.
Viele Verbraucher werden sehr viel kritische Kaufentscheidungen treffen. Hersteller, die günstig produzieren und nicht mit einer langen Haltbarkeit rechnen, könnten so ins Hintertreffen geraten.
Auf Nachrichten die sich stapelnde Container in Häfen zeigen, mit einer gewissen Sorge zu reagieren, ist somit durchaus aus vorausschauend zu erachten.
Ingo Noack – ich bin Chefredakteur von FirmaCo. Ich möchte Ihnen die neuesten Nachrichten aus dem Bereich Firmen Gründungen, Unternehmen erklären.