Warum für die größten Innovationen in Europa noch immer das Geld fehlt
In Europa herrscht noch immer ein Ungleichgewicht für Investitionen in Deeptech
Der Begriff „Deep Technology“ ist vielen Menschen noch immer unbekannt.
Das Potenzial, welches sich hinter den Gedankenspielen von Wissenschaftlern und Erfindern verbirgt, kann für große Herausforderungen der Menschheit eine Lösung bereithalten.
In Europa haben es diese Ideen schon in den Anfangsstadien schwer auf finanzielle Unterstützung bauen zu können.
Noch immer werden Gelder für Forschung und Entwicklung von Prototypen bevorzugt großen Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Die in Bezug auf das Einkommen oftmals erwähnte Schere zwischen Arm und Reich ist auch unter diesen Voraussetzungen zutreffend.
Das macht es schwer von Ideen und Innovationen zu profitieren, die nicht von Unternehmen stammen, welche schon heute zu den Marktführern in ihrer Branche gehören.
Start-ups haben es schwer sich Unterstützung zu sichern
Innerhalb der Wirtschaft ist es nicht verkehrt von einer Elite zu sprechen. Die Telefonnummer bekannter Investoren zu erhalten, ist für Neueinsteiger wie Start-up Unternehmen oder private Erfinder so gut wie unmöglich. Termine für die Vorstellung eines Konzeptes oder Produkts zu ergattern, stellt ebenfalls eine Rarität dar. Nicht selten starten viele Entrepreneure damit, Darlehen auf Immobilien aufzunehmen oder Geld von Familie und Freunden zu leihen.
Das Ungleichgewicht in der Verteilung von Ressourcen ist auf diesem Gebiet in Deutschland deutlich stärker ausgeprägt als in anderen Kontinenten. Das wirft Europa zurück und zwingt dazu, in Zukunft den Blick wieder verstärkt auf Amerika oder Asien zu richten.
Emmanuel Macron will Änderungen auf den Weg bringen
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat das Dilemma erkannt, in welchem sich Europa und die Europäische Union befinden. Um die Vorzüge, die mit Deep Tech in Verbindung stehen, nicht anderen Kontinenten zu überlassen, plant Macron mit der EU-Ratspräsidentschaft von Frankreich im Jahr 2022 die Basis zu schaffen zum Aufbau neuer Technologieunternehmen in Europa.
Im Fokus stehen hierbei nicht nur in Frankreich gegründete Unternehmen, sondern Firmen, die in ganz Europa beheimatet sein können. Diese Unterstützung ist dringend erforderlich, um Unternehmen finanziell zu fordern, deren Finanzbedarf von Banken und Investoren zugleich als Risikokapital betrachtet wird.
Investoren müssen dazu bereit sein mehr Risiken einzugehen
Investoren haben ein Interesse daran, möglichst schnell einen finanziellen Ausgleich für die Investition zu erhalten. Obendrauf kommen noch die zukünftigen Gewinne, die dazu beitragen sollen, dass das Investment weiter Früchte trägt. In diesem Punkt haben etablierte Unternehmen einen klaren Vorteil, weil diese unter Beweis stellen können, schon früher eine erfolgreiche Business-Strategie entwickelt zu haben.
Start-ups erweisen sich in diesem Punkt als ein weißes Blatt Papier. Hier stehen mehr die Persönlichkeit und Fachkompetenz der Gründer auf dem Prüfstand.
Dieser oftmals unfaire Vergleich führt dazu, dass auf europäische Ebene eine geringere Risikobereitschaft besteht. Setzen in den nächsten Jahren keine Veränderungen ein, muss sich Europa daran gewöhnen, Innovationen auf dem Gebiet der Deep Technologie selbstverschuldet aus der Hand gegeben zu haben.
Ingo Noack – ich bin Chefredakteur von FirmaCo. Ich möchte Ihnen die neuesten Nachrichten aus dem Bereich Firmen Gründungen, Unternehmen erklären.