Als Friseurin selbstständig machen
Gerade für viele Frauen sind die eigenen Haare eine Art Erkennungsmerkmal.
Über die eigenen Haare definieren sich generell viele Menschen.
Deswegen ist das Berufsbild des Friseurs oder der Friseurin so wichtig.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum immer mehr Menschen sich der Dienstleistungen einer mobilen Friseurin bedienen.
Häufige Gründe sind eingeschränkte Mobilität, Alter, komplizierte Terminvergabe und lange Wartezeiten beim Friseursalon selbst.
Durch eine unabhängige und flexible mobile Friseurin fallen viele Probleme einfach weg.
Sie als mobile Friseurin kommen zu Ihren Kunden nach Hause und schneiden, färben, legen Dauerwelle oder blondieren – je nach Bedarf und das in den gewohnten eigenen vier Wänden der Kunden.
Sehen wir uns Ihr Gründungsvorhaben im Detail an.
Selbstständig machen als mobile Friseurin ohne Meistertitel
Nur in Ausnahmefällen können Sie sich auch ohne Meistertitel selbstständig machen. Für eine Ausnahmeregelung ist der Nachweis einer mehrjährigen Berufserfahrung in einer leitenden Position erforderlich. In diesem Fall greift die sogenannte „Altgesellen-Regelung“.
Durch diese Regelung wird der Meistertitel durch eine Anerkennung nach Berufsjahren verliehen.
Wenn Sie sich als Friseurin selbstständig machen möchten, bedeutet das nicht automatisch, dass Sie einen eigenen Friseursalon eröffnen müssen.
Mobile Friseurin
Nicht immer benötigt es ein eigenes Geschäft, um das Friseurhandwerk selbstständig auszuüben. Ein mobiler Friseur ist flexibel, hat keinen festen Standort und besucht die Kundschaft vor Ort. Der Vorteil daran: Sie müssen keine Lagerkosten und keine Produkte in übertriebenen Mengen einkaufen, der Materialaufwand und der Betriebskostenaufwand halten sich relativ in Grenzen.
In Ihrem Preis sollten Sie die Benzinkosten miteinkalkulieren. Bei Hausbesuchen bauen Sie zudem ein vertrauensbasiertes Verhältnis zu Ihren Kunden auf. Als mobile Friseurin können Sie sich auch ohne Meistertitel selbstständig machen aber Sie müssen mit flexiblen und häufig unvorhersehbaren Arbeitszeiten rechnen und sollten keine Scheu vor häufigen Autofahrten haben. Wenn dies auf Sie zutrifft, können Sie sich überlegen, sich als mobile Friseurin selbstständig zu machen.
Salon Übernahme
Wenn der Beruf der Friseurin genau das Richtige für Sie ist und Sie einen Meistertitel in der Tasche haben, aber nicht als mobile Friseurin arbeiten wollen, können Sie auch einen bereits bestehenden Friseursalon übernehmen. Geräte, Produkte und das Personal kann beim Verkauf direkt übernommen werden. Der große Vorteil liegt darin, dass der alte Kundenstamm von Anfang an zu Ihnen finden wird. Sie ersparen sich jede Menge Zeit und Marketingmaßnahmen und können direkt losstylen.
Franchising
Sie können sich auch in ein Franchise-Unternehmen einkaufen. In solchen Fällen gibt Ihnen der Franchise-Geber ein bereits bewährtes Geschäftsmodell zur Hand. Dies umfasst unter anderem die Markenidentität, das Corporate Design und die Produkte ausgewählter Lieferanten. Hier müssen Sie sich an vertraglich festgelegte Vorgaben halten und haben in vielen Fällen kein alleiniges Bestimmungsrecht darüber, wie Sie Ihr Geschäft führen.
Sie erhalten vom Franchise-Geber jedoch Schulungen zur Weiterbildung, die Ihnen Ihr Franchise-Anbieter bezahlt. Sie können solche Salons häufig auch ohne Meisterbrief eröffnen.
Neueröffnung
Wenn Sie sich für die Neueröffnung eines Salons entscheiden, entscheiden Sie sich gleichzeitig für die meiste Arbeit. Sie müssen alles von der Pike auf neu planen. Konkret bedeutet das, im Vorfeld eine Lokalität zu finden, eine Zielortanalyse zu machen und das Einzugsgebiet zu erkunden.
Fragen wie: Gibt es im Umkreis Konkurrenz, wenn ja, welche und wieviel? Welche Kundschaft können Sie proaktiv mit Ihrem Angebot ansprechen? Wie kristallisieren Sie sich als neuer Friseursalon heraus und heben sich von Ihrer Konkurrenz ab? Haben Sie erstmal eine Lokalität gefunden, kaufen Sie die Räumlichkeiten oder mieten Sie sie an, sind Umbaumaßnahmen für sanitäre Anlagen erforderlich?
Welche Finanzierungsmöglichkeiten stehen Ihnen für die Einrichtung, das Equipment, die Produkte und das Personal zur Verfügung? Wie werben Sie potentielle Neukunden, welche Marketingstrategien wollen Sie gezielt einsetzen? Ein Neuaufbau von einem Friseursalon bedeutet immer ein hohes Risiko und erfordert ein hohes Maß an Eigeninitiative und Knowhow sowie unternehmerischen Ehrgeiz. Wenn Sie bereit sind, all diese Hürden auf sich zu nehmen und in Ihre Selbstständigkeit zu investieren, kann sich der Aufwand bereits definitiv lohnen.
Nicht allen Klischees Glauben schenken – Als Friseurin selbstständig machen
Es ist ein Irrglaube, dass jeder irgendwann einmal zum Friseur gehen muss. Laut Untersuchungen zufolge, geht ein Drittel aller deutschen Bürger nicht regelmäßig zum Friseur, sondern lässt sich die Haare im privaten Kreis von einer Bezugsperson schneiden. Konzentrieren Sie sich beim Aufbau einer Stammkundschaft nicht darauf, Kunden von anderen Salons in Ihr Geschäft zu ziehen, sondern füllen Sie Nischen, wo noch Luft für neue Mitstreiter besteht.
In Städten ist die Konkurrenz an Friseursalons größer als in ländlichen Regionen. Nischen könnten Hair Extensions sein oder Zusatzangebote wie Wimpernverlängerung, Nageldesign oder kosmetische Behandlungen wie Permanent Make-Up. Versuchen Sie, Ihr Angebot zwar spezialisiert und überschaubar zu halten, jedoch mehr zu bieten, als andere Friseursalons das können.
Überzeugen sie externe Geldgeber mit einem professionellen Businessplan
Sie wissen bereits, dass Ihr Standort für den Friseursalon so gewählt sein muss, dass Ihre Konkurrenz überschaubar ist und auch Laufkundschaft auf Ihren Laden aufmerksam wird. Dann sollte Ihre nächste Priorität das Erstellen eines Businessplans sein.
Überzeugen Sie durch feste Fakten und bieten Sie einen zielorientierten Rahmen für Ihren wirtschaftlichen Erfolg. Im Businessplan müssen Sie Zahlen über Fixkosten (Miete, Mitarbeiterlohn und Energiekosten) nachweisen, die durch Ihre zu erwartenden Gewinne überstiegen werden, damit Ihr Unternehmerlohn gewährleistet ist und Sie für Ihren Friseursalon einen Gewinn erzielen.
Eine gut kalkulierte und nachvollziehbare Preiskalkulation hat das Potential, Ihre Investoren von Ihrer Gründungsidee zu überzeugen. Somit müssen Sie nicht auf Eigenkapital zurückgreifen, sondern sind mit einer finanziell möglichst gut aufgestellten Förderbasis aufgestellt.
Die KfW-Bankengruppe bietet Möglichkeiten zur Förderung von Existenzgründern an. Bestimmte Bundesministerien können Sie bei der Finanzierung Ihrer Existenzgründung ebenfalls finanziell unterstützen.
Selbstständig als Friseurin: Diese Anmeldungen müssen Sie tätigen
- Eintragung in die Handwerksrolle
- Gewerbeanmeldung bei der zuständigen Behörde
- Erfassung beim Finanzamt durch einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung
- Abschließen einer Betriebshaftpflichtversicherung
- Wahl der passenden Rechtsform
- Abschluss einer Kranken- und Pflegeversicherung
- Beantragung einer Betriebsnummer
- Abführung der monatlichen Sozialversicherungsbeiträge an die Krankenkasse
Gründer, Unternehmensberater & Autor