Unternehmenskosten reduzieren
Gerade kleine und mittelständische Firmen sind dazu gezwungen, ihre Unternehmenskosten drastisch zu reduzieren. In unserem Beitrag stellen wir Ihnen 10 Möglichkeiten vor, wie Sie Ihre Kosten ohne großen Analyseaufwand senken können.
Punkt 1: Vermeiden Sie Jasager
Bei Jasagern handelt es sich um Mitarbeiter und Manager, die zu häufig zu Extrawünschen von Kunden Ja sagen.
Das kostet Sie bares Geld. Diese Jasager sagen auch unmöglich kalkulierbaren Projektaufträgen zu und Sie müssen die Kosten für den unterschätzten Aufwand.
Sie können anhand von Stichproben leicht herauskristallisieren, wer von Ihren Mitarbeitern häufiger Dingen zustimmt, die nicht erforderlich sind, als es andere Mitarbeiter tun.
Sensibilisieren Sie Ihre Jasager also auf ihr Fehlverhalten hin und geben ihnen Instrumente zur Verhaltensänderung mit auf den Weg.
Punkt 2: Vermeiden Sie eine zu starke Kundenorientierung
Kundenorientierung heißt übersetzt, dem Kunden zu geben, wofür er bezahlt. Allzu häufig wird Kundenorientierung damit verwechselt, dem Kunden alle erdenklichen Wünsche zu erfüllen und ihm Dinge zu geben, die er nicht angefragt hat.
Das kann von einem Werbegeschenk über eine gratis Dienstleistung zur Kundenbindung, über einen zu großzügigen Rabatt gehen. Diese Dinge kosten Sie bares Geld, weil Ihr Kunde nicht dafür bezahlt.
Kundenorientierung bedeutet Orientierung am Kundennutzen und nicht an Zusatzleistungen, die niemand benötigt. Kundenorientierung bedeutet auch, zu liefern, was bestellt wurde und wofür bezahlt wird. Sie als Unternehmer sind kein Wohlfahrtsverband.
Punkt 3: Geben Sie Mobbing keine Chance
Drücken Sie als Personalchef, Manager und Firmeninhaber auf keinen Fall ein Auge zu, wenn Sie zu hören bekommen, dass in Ihrem Team Mobbing betrieben wird. Ein gemobbter Mitarbeiter leistet weniger, als ein zufriedener, motivierter Mitarbeiter. Dahingehend ist Mobbing ein Produktivitätskiller.
Sie machen sich mitverantwortlich, wenn Sie Mobbing dulden. Greifen Sie also in Seminaren „Against Mobbing“ durch und sensibilisieren Sie all Ihre Mitarbeiter zu einem höflichen und freundlichen Miteinander in der Teamarbeit.
Geben Sie Mobbing also keine Chance und senken Sie Kosten durch psychische Burnouts aufgrund von Mobbing. Nur gesunde Mitarbeiter können auch ihren täglichen Beitrag zur Produktivität leisten.
Punkt 4: Reduzieren Sie die Lagerkosten
In sehr vielen Fällen werden Lagerkosten verschwendet, weil die Lager fast ausschließlich nach Liefergrad, statt nach Kostenkalkül gemanagt werden. Halten Sie Ihr Lager eher knapp bemessen, sonst werden Kosten verschwendet. Überprüfen Sie stets den kritischen Bestand (ständig vorhandene Mindestmenge).
In vielen Fällen liegt dieser Wert zu hoch oder er ist so niedrig, dass Engpässe (Produktionsausfälle und in der Folge Kosten) verursacht werden. Sie benötigen ein DV-gestütztes Lagerhaltungssystem und einen geschulten Lageristen.
Senken Sie Ihre Lagerkosten mit dem „just in time“ Verfahren
Sie können Lagerpositionen auflösen, weil diese „just in time“ geliefert werden können. Anhand eines zuverlässigen JIT-Lieferservice können Sie diese Positionen genau im Blick halten.
Punkt 5: Beseitigen Sie Qualifikationsmängel
Auch die sogenannten Qualifikationsmängel sind ein wesentlicher Kostenfaktor in diversen Unternehmen. Je schlechter qualifiziert ein Manager oder Mitarbeiter ist, desto weniger produktiv ist seine Arbeit.
Die Qualität der geleisteten Arbeit lässt häufig auch zu wünschen übrig. Dennoch ist dies ein Tabuthema in vielen Unternehmen, da die Führungspositionen meist davon ausgehen, dass ihre Mitarbeiter die erforderlichen Qualifikationen zur Leistung der Arbeit mitbringen, was häufig jedoch nicht in ausreichender Form der Fall ist.
Punkt 6: Vermeiden Sie Qualitätsmängel
Versuchen Sie, die Qualitätsprüfung in die Produktion zu verlagern. Sind beide Posten voneinander getrennt, denkt sich der Produktionsmitarbeiter, dass ein mangelhaftes Teil schon von der Qualitätssicherung erkannt und reklamiert wird. Dieses Fehldenken verursacht Kosten.
Prüft der Produktionsmitarbeiter sein Fabrikat eigenständig, ist er selbst für die Qualität des Werkstücks verantwortlich und reduziert somit Kosten für das Unternehmen. Gleichzeitig steigern Sie die Produktivität bei gleicher Lohnsumme. Wenn Sie richtig sparen, senken Sie nicht nur die Kosten, sondern steigern auch die Qualität der geleisteten Arbeit.
Punkt 7: Reduzieren Sie Kosten durch säumige Kunden
In fast jedem Unternehmen existieren Kunden, die trotz Zahlungsinsolvenz immer noch Ware geliefert bekommen. Lassen Sie also Ihre Controlling Abteilung eine Liste der säumigen Kunden erstellen. Es sollte daraus hervorgehen, wie viele Rechnungen ausstehen und wie hoch die Beträge sind. Lassen Sie die Liste als Rangliste ausarbeiten. In der Folge definieren Sie Lieferstopp-Kriterien.
Ein Lieferstopp-Kriterium könnte sein, dass Sie ab der zweiten offenen Rechnung keine Ware mehr liefern. Lassen Sie diesen Lieferstopp akribisch nachkontrollieren.
Punkt 8: Zero-Base-Budgeting
Vermeiden Sie die zerstörerische Gleichung: Neues Budget = altes Budget plus Aufschlag. In aller Regel genehmigen Sie als Geschäftsführung das neue Budget minus Abschlag. Das Schlimme daran ist, dass die Abteilungen davon in Kenntnis sind und so schlagen sie beispielsweise einen siebenprozentigen Aufschlag vor, um eine vierprozentige Steigerung zu erhalten.
Dieser Vorgang kostet jedes Unternehmen jedes Jahr Unsummen und wird in der Finanzwissenschaft auch Höllenmaschine genannt. Es wird damit argumentiert, dass eben jedes Jahr alles teurer wird. Der schwarze Peter wird also auf die allgemeine Inflation geschoben.
Haben Sie jedoch gewusst, dass vieles teurer wird, gleichzeitig aber auch vieles günstiger wird? Das Zero-Base-Budgeting besagt, dass die Abteilungen von null aus neu kalkulieren müssen und nicht auf das Vorjahresbudget einen Aufschlag drücken dürfen.
Punkt 9: Meiden Sie Ideen-Killer
Häufig haben Mitarbeiter hervorragende Ideen, was die Kostensenkungen angeht. Leider werden diese Ideen nicht umgesetzt. Ein Ideenkiller ist die Akzeptanz von Ideen. Gute Ideen werden leider nicht akzeptiert, weil der Großteil der Ideen, die dem Chef unterbreitet werden, häufig absurde Ideen darstellen. Die guten Ideen gehen daher ebenfalls unter.
Meiden Sie mangelnde Anerkennung! Es ist ein Fehlglaube, dass Mitarbeiter für gute Ideen immer Geld wollen. Oftmals reicht schon ein lobendes Wort, ein Geschenk oder einen ehrlichen und von Herzen kommenden Dank aus. Wenn Sie die unterbreiteten Ideen auch umsetzen, ist der betreffende Mitarbeiter schon stolz und glücklich.
Punkt 10: Cashflow Controlling betreiben
Der Cashflow, nicht die Kosten, ist eine sehr wichtige betriebliche Kennzahl zur Errechnung der Kosten. Der Cashflow sollte also von einem professionellen Controlling errechnet werden und nicht manuell und tabellarisch im Excel errechnet werden.
Es dauert erstens viel zu lang und zweitens sind diese Kalkulationen zu unpräzise. Wenn ein Verkäufer einen Auftrag akquiriert, muss er unmittelbar wissen, ob dieser Auftrag den ersehnten Umsatz bringt oder ein Griff in die Tonne sein wird, der Ihr Unternehmen illiquide machen könnte.
Cashflow Controlling ist einfach umsetzbar.
Sie benötigen praktisch nur das richtige Programm auf Ihrem Personal Computer. Dieses Programm überwacht den Cashflow eigenständig und macht bestehende Stellen im Controlling auch überflüssig. Dies ist ein weiterer Faktor für Einsparungspotential.
Gründer, Unternehmensberater & Autor